Lüneburg ist eine Stadt der Vielfalt und Lebendigkeit. Dies wird insbesondere in der Innenstadt Lüneburgs als dem zentralen Ort für alle Bewohner:innen sichtbar. Die Innenstadt ist zudem das Aushängeschild für Lüneburg. Hier finden sich Einzelhandel, Kultur, Wohnen und öffentliche Einrichtungen wie das Rathaus. Die Innenstadt wird auch zukünftig die gesellschaftliche Mitte Lüneburgs sein, denn hier konzentrieren sich die Angebote für alle Bevölkerungsgruppen. Die Erreichbarkeit des Stadtzentrums hat daher eine besondere Bedeutung.
Lüneburg ist eine Stadt der Vielfalt und Lebendigkeit. Dies wird insbesondere in der Innenstadt Lüneburgs als dem zentralen Ort für alle Bewohner:innen sichtbar. Die Innenstadt ist zudem das Aushängeschild für Lüneburg. Hier finden sich Einzelhandel, Kultur, Wohnen und öffentliche Einrichtungen wie das Rathaus. Die Innenstadt wird auch zukünftig die gesellschaftliche Mitte Lüneburgs sein, denn hier konzentrieren sich die Angebote für alle Bevölkerungsgruppen. Die Erreichbarkeit des Stadtzentrums hat daher eine besondere Bedeutung.
Die Innenstadt als gesellschaftliche Mitte und Ort der Teilhabe für alle Gesellschaftsgruppen steht vor der Herausforderung, auf begrenztem Raum den vielfältigen Interessen gerecht zu werden. Die unterschiedlichen Ansprüche an den öffentlichen Raum lassen einen hohen Nutzungsdruck entstehen. Nicht zuletzt müssen dabei auch anliegerfreundliche Aufenthaltsqualitäten berücksichtigt werden.
Damit die Innenstadt ein lebendiger Mittelpunkt für die vielfältige Stadtgesellschaft sein kann, sollten viele kleine Treffpunkte ermöglicht und zielgruppenoffen gestaltet werden. Ein wichtiges Angebot der Lüneburger Innenstadt sind die bereits vorhandenen Cafés und die Gastronomie. Diese laden sowohl Bewohner:innen als auch Tourist:innen zum Verweilen ein und beleben vor allem in den Sommermonaten durch Außengastronomie die Innenstadt. In Zeiten des Onlinehandels ist die Innenstadt als Ort des direkten Kontakts von (lokalem) Einzelhandel und den Kund:innen unverzichtbar und sollte auch in Zukunft in seiner Funktion als analoger Marktplatz gestärkt werden.
Neben Konsumangeboten für die verschiedenen Interessen aller Bevölkerungsgruppen sollen auch Räume vorhanden sein, in denen ohne Konsumzwang ein lebendiges Miteinander möglich ist, bspw. in Form von Nachbarschaftscafés, Mitbring-Cafés oder Kreativräumen für Kinder in der Innenstadt. Solche Angebote können auch leerstehende Gebäude oder Flächen zunächst als Zwischennutzung und im Idealfall daraufhin verstetigt wiederbeleben. Repaircafés oder Selbsthilfewerkstätten ermöglichen gleichzeitig einen nachhaltigen Umgang mit Produkten und Rohstoffen. Solche konsumfreie/-arme Orte benötigen Personen(gruppen) oder Institutionen, die den Ort betreiben. Hierfür könnten u.a. soziale Träger beteiligt werden und das Potenzial von ehrenamtlichem Engagement im Rahmen des Projektes „Engagierte Stadt“ die Orte mit Leben füllen.
Eine klimaangepasste Gestaltung der Stadträume als grüne Oasen mit u.a. Schatten spendender Bepflanzung kann darüber hinaus die Attraktivität solcher Orte sowie die der Innenstadt selbst steigern.
Eine barrierefreie Gestaltung und die Ausstattung mit entsprechendem Stadtmobiliar wie Liegestühle, Bänke und Blumenkästen können zusätzlich zum Verweilen in der Innenstadt einladen. Analyse und Empfehlungen zur Barrierefreiheit findet sich im Detail auch im NUMP (Nachhaltiger Urbaner Mobilitätsplan, Zwischenbericht).
Das historische Stadtbild macht die Geschichte Lüneburgs sichtbar. Es trägt somit zur Gemeinschaft und Identität der Bürger:innen bei. Die Stadtführer:innen geben vieles Geschichtsträchtige aus der Stadt und dem Historischen Rathaus an Touristen und Interessierte weiter. Der bauliche Teil ist aber nur ein Teil der Geschichte, denn es geht nicht nur um das historische Erbe einer blühenden Hansestadt, die mit der Salzgewinnung an Wohlstand und Bedeutung gewonnen hat.
Seit 2019 gibt es einen Arbeitskreis Erinnerungskultur in der Stadt, der im Auftrag des Ausschusses für Kultur- und Partnerschaften tätig ist. Dieser setz sich insbesondere mit der NS-Zeit und den Denkmalen in Lüneburg auseinander. Bereits seit den 1980er Jahren gibt es die Geschichtswerkstatt als gemeinnützigen Verein, der ebenfalls einen wertvollen Beitrag zur Aufarbeitung, aber auch einer öffentlichen Darstellung leistet.
Im Stadtarchiv und den Lüneburger Museen (Museum Lüneburg, Deutsches Salzmuseum, Ostpreußisches Landesmuseum, Historisches Rathaus, Kloster Lüne und weitere) werden Zeugnisse des historischen Erbes verwahrt, präsentiert und an ihnen geforscht.
Wie für die Bürger:innen Lüneburgs, besitzt das historische Stadtbild auch eine Anziehungskraft für den Tourismus. Eine dementsprechende Infrastruktur mit Hotel und Gastronomie ist auch in Lüneburg ausgebildet. Das Beherbergungsgewerbe verzeichnet langfristig eine stetig wachsende Nachfrage nach mehrtägigen Aufenthalten. Die Zahl der Übernachtungen hat seit 2009 um mehr als 100.000 jährliche Übernachtungen zugenommen. Daraus lässt sich ein steigender Bedarf an zusätzlicher Infrastruktur ableiten, der frühzeitig auf die begrenzte Verfügbarkeit von freien Flächen abgestimmt werden muss. Neben der baulichen Anpassung an die steigende Nachfrage muss auch die Verfügbarkeit von ausreichenden Fachkräften befördert werden.
Das Grundbedürfnis nach Wohnraum darf jedoch durch touristische Bedürfnisse nicht eingeschränkt werden. Daher wird die Umnutzung von Wohnraum zu Ferienwohnungen stark eingeschränkt und reguliert. Die Hansestadt Lüneburg hat daher eine Zweckentfremdungssatzung erlassen. Die gültige Zweckentfremdungssatzung (ZwEntS) tritt mit Ablauf des 24.07.2024 außer Kraft. Eine Verlängerung soll vom Rat vorher beschlossen werden. Die Verwaltung ist dabei, die zur Zweckentfremdung gestellten Anfragen und Anträge der letzten fünf Jahre zusammenzustellen und Änderungen für die ZwEntS auszuarbeiten. In der Verwaltungspraxis hat sich herausgestellt, dass Anpassungsbedarf besteht, um die Vorschriften der Satzung besser umsetzen zu können.
Die Stadt Lüneburg setzt sich aus ihren 17 Stadtteilen zusammen. Jeder Stadtteil hat dabei seine eigenen Gegeben- und Besonderheiten. Neben der physischen Gestalt anhand von Gebäuden oder Grünflächen sind es die Bewohner:innen, die ihrer städtebaulichen Umgebung einen Wert geben und sie mit Leben füllen.
Die vielfältigen Ansprüche an die Nutzung und Gestaltung des unmittelbaren Lebensumfelds erfordern eine konstruktive Zusammenarbeit und Kommunikation der verschiedenen Alters- und Bevölkerungsgruppen im Stadtteil. Dafür ist die Einbindung lokaler Ressourcen aus dem Stadtteil, in baulicher Gestalt über sozialen und kulturellen Einrichtungen und Akteuren bis hin zur aktiven Beteiligung aller Bewohner:innen, unumgänglich.
Wie auch in vielen deutschen Städten hat sich in der Hansestadt Lüneburg der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in den letzten zehn Jahren insbesondere aufgrund von Fluchtursachen signifikant erhöht. Daraus entstehen Herausforderungen wie bspw. die Anerkennung der Bildungsabschlüsse, Anpassung des Arbeitsrechts, Sprachbarrieren, die Kinderbetreuung v.a. in Hinblick auf einen Familiennachzug sowie die Zuständigkeit unterschiedlicher Behörden. Die wachsende Bevölkerung kann und sollte gleichzeitig als Chance betrachtet und genutzt werden, um bundesweite Herausforderungen, vor denen auch Lüneburg steht, wie bspw. den Fachkräftemangel, zu kompensieren. Ein breiteres Angebot an Willkommenskultur und Integrationsmöglichkeiten ist hierfür ein wesentlicher Grundstein. Für Geflüchtete müssen besondere Angebote entwickelt und bereitgestellt werden.
Selbstverständlich sollen alle Bevölkerungsgruppen erreicht und ihnen die gleiche soziale und politische Teilhabe ermöglicht werden. Dafür muss die Kommunikation mit den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, vor allem mit solchen, denen die deutsche Sprache eine Herausforderung darstellt, angepasst werden. Die Kommune kann dabei als Vorbild für gelebte Diversität auftreten. Nach außen hin besteht die Möglichkeit in Form von einfacher Sprache, unterstützt durch Bildsprache, bspw. bei behördlichen Dokumenten, öffentlichen Bekanntmachungen oder in ihrem digitalen (Service-)Angebot, um die Diversität der Stadtbevölkerung stärker einzubinden und abzubilden. Die Bereitstellung von digitalen Dokumenten eröffnet die Möglichkeit, sie mit digitalen Hilfsmitteln in die gewünschte Sprache zu übersetzen.
Als Gemeinschaftsprojekt zur Begegnung wäre auch eine internationale Stadtzeitung eine denkbare Maßnahme. Ein entsprechender Projektträger muss dafür gesucht und gefunden werden.
Genau wie die Integration der internationalen Bevölkerung bedarf es der Unterstützung aller diversen Bevölkerungsgruppen wie bspw. queeren Menschen. Auch die Einrichtung eines Frauenschutzzentrums wäre eine Möglichkeit, einen sicheren Raum und eine Anlaufstelle für Frauen zu bieten. Hierfür ist die Finanzierung in Zukunft zu klären.
Lüneburg ist in den meisten Stadtteilen mit vielen sozialen, kulturellen und Bildungseinrichtungen ausgestattet. Solche Einrichtungen sind Orte, an denen verschiedene soziale Gruppen in ihrem Alltag in Kontakt treten. Sie bieten demnach das Potenzial, wichtige Pfeiler des Stadtteillebens zu sein. Dieser Effekt könnte verstärkt werden, indem sich solche Einrichtungen stärker und systematisch vernetzen und Sozialverbände, Kirchen- und Religionsgemeinschaften sowie freie Initiativen in die alltägliche Gemeinwohlarbeit einbezogen werden. Auch für Kinder und Jugendliche müssen geeignete Angebote (siehe unten) geschaffen werden.
Der demografische Wandel ist für Lüneburg eine Herausforderung und wird es auch noch einige Jahre bleiben. Bei der Aufgabe, sich als Stadt der älter werdenden Bevölkerung anzupassen, sollten vor allem diese Altersgruppen aktiv einbezogen werden. Beispielsweise können ehrenamtliche Nachbarschaftsnetzwerke bzw. das Engagement der älteren Gesellschaftsgruppen aufgegriffen und unterstützt werden.
Im Vergleich zum Land Niedersachsen und dem Landkreis weist die Stadt Lüneburg eine signifikant höhere Altersarmut auf. Diese Tatsache muss als zukunftsrelevantes Thema begriffen und darauf in den entsprechenden Institutionen reagiert und eingegangen werden. Beispielsweise sollte die Pflegeinfrastruktur in dezentralen Stadtgebieten ausgebaut werden und Grundbedürfnisse mit dem Einkommen im hohen Alter leistbar und gesichert sein. Umso wichtiger ist es, frühzeitig Barrieren zwischen den Generationen abzubauen, um gemeinschaftlich diese Aufgabe zu lösen.
Hierfür sollte in der Stadtplanung und im Stadtteilmanagement ein nachhaltiges und generationenübergreifendes Denken und Handeln angestrebt werden. Gerade die räumliche Nähe zum eigenen sozialen Umfeld macht den Stadtteil zu einem geeigneten Ort, um sowohl Austauschmöglichkeiten als auch eine Zusammenarbeit und Synergien zwischen den Generationen zu schaffen.
Der Alltag der Lüneburger:innen fängt in der Regel in einem der 17 Stadtteile im eigenen Wohnumfeld an. Daraus kann sich eine besondere Motivation ergeben, sich an der Gestaltung des unmittelbaren Umfelds zu beteiligen. Auf Ebene der Quartiere besteht die Möglichkeit, Interessen schneller zu bündeln als unter Einbezug der Interessen der gesamten Stadtbevölkerung. Die Quartiere sollten demnach von der Stadtentwicklung als Reallabore verstanden werden, aus deren Summe vor Ort die Stadt gestaltet wird und sich die Stadt mit einem Reallaboransatz trauen kann, Ideen auszuprobieren.
Best practice Beispiele aus der Innenstadt könnten auch im Quartier angesetzt werden und daraus möglicherweise entstehende best practice Beispiele aus den Quartieren in weiteren Gebieten der Stadt. Je nach Tragweite eines Projekts sollte dann auch der Landkreis Lüneburg für mögliche Synergien einbezogen werden.
Das Quartier und der Stadtteil sind die Orte, in denen sich die Leute wohl fühlen müssen und wollen. Deshalb muss der wohnortnahe öffentliche Raum als Erweiterung der eigenen Wohnung eine attraktive Aufenthaltsqualität für den Alltag haben. Neben der Funktion der Straßen und Gehwege für die Mobilität im Stadtteil können bspw. Pop-Up-Spielstraßen nach Feierabend den Straßenraum auch für weitere Alters- und Bevölkerungsgruppen sicher nutzbar machen und mit Leben füllen. Die weitere Ausweisung von verkehrsberuhigten Bereichen ermöglichen dafür eine gleichberechtigte Nutzung des Straßenraums.
Die Ausstattung des öffentlichen Raumes mit ansprechendem Stadtmobiliar kann die verschiedenen Alters- und Bevölkerungsgruppen zum Verweilen einladen.
Der Lüneburger Hauptbahnhof und sein Umfeld sind ein Ort, an dem eine Belebung und Attraktivierung des öffentlichen Raums vorgenommen werden sollte.
Die Bevölkerung der Stadt Lüneburg wächst seit Jahren konstant und behält auch in Zukunft ein prognostiziertes Bevölkerungswachstum bei. Dadurch wird auch der Bedarf an Wohnraum weiter steigen.
Zusätzlicher Wohnraum in Form von Neubauten hat einen zusätzlichen Flächenverbrauch und Versiegelung zur Folge. Damit dieser Verbrauch reduziert werden kann, sollte der bauliche Bestand durch Umnutzung und Nutzungsmischung neu und effizienter gedacht werden. Durch die vielfältige Bevölkerung treffen dabei unterschiedliche Ansprüche an den Wohnraum aufeinander, denen mit innovativen Wohnformen begegnet werden kann.
Da unsere Gesellschaft bunter wird, muss auch die Bereitstellung von unterschiedlichen Wohnformen entwickelt werden. Zukünftig wird es einen höheren Bedarf an kleinen Wohnungen geben, da der Anteil an Singlehaushalten steigen wird.
Aus diesem Grund sollten auch weitere Mehrgenerationen-Wohnprojekte entstehen und altersgerechtes Wohnen in der Stadtplanung berücksichtigt werden. Die Einrichtung einer kommunalen Wohnraumbörse oder eine Förderung innovativer Wohnformen könnte neben positiven sozialen Effekten auch Potenziale für „Empty Nesters“ abrufen, um den Wohnungsbestand effizient zu nutzen statt weitere Flächen durch Neubauten zu versiegeln. Bei der Entwicklung von Wohnbauflächen könnten Stellmöglichkeiten für Tiny Houses bedacht werden.
Auch zur weiteren Belebung der Innenstadt ist eine kleinteiligere Nutzungsmischung ein denkbares Mittel. Dafür sollten Hürden für das dortige Wohnen identifiziert und behoben werden.
Einen ersten Schritt hat Lüneburg bereits mit dem Experiment „Wohnprojekte-Kontor“ im Rahmen der Zukunftsstadt gestartet, welches eine Beratungs- und Vernetzungsstelle für alternative Wohnprojekte darstellt.
Lüneburg weist seit Jahren einen positiven Wanderungssaldo auf. Dies ist vor allem auf den Zuzug junger Menschen, bedingt durch die Leuphana Universität, zurückzuführen aber auch durch Zuwanderung von Geflüchteten. Damit einher geht ein Mehrbedarf an bezahlbarem und günstigem Wohnraum, was den Wohnungsmarkt in Lüneburg anspannt. Der positive Saldo (Zuzüge) ist vor allem in der Altersgruppe der 18-25-jährigen, bedingt durch Auszubildende und Studierende, zu verzeichnen. In der Altersgruppe der 25-30-jährigen besteht ein negativer Saldo (Fortzüge). Hier ist in der Regel die Ausbildung abgeschlossen und berufsbedingte Wegzüge aus Lüneburg werden vollzogen.
Die Bewältigung dieser Herausforderung, v.a. im niedrigpreisigen Wohnsektor, und die Vermeidung von dadurch erschwerter Integration bedarf einer Steuerung durch die Stadtplanung. Hier setzt das im Jahr 2023 veröffentlichte Wohnraumversorgungskonzept mit Wohnbauförderung für den sozialen Wohnungsbau, einem eigenen Wohnbauförderprogramm und städtebaulichen Verträgen an. Die Umsetzung dieses Konzepts sollte demnach fortwährend geprüft werden.
Kulturelle Angebote nehmen die meisten Menschen in ihrer Freizeit wahr und geben dem Leben in der Stadt eine vielfältige und integrative Möglichkeit zur Erfüllung immaterieller Bedürfnisse. Hinter diesen Angeboten steckt oft eine langfristige Vorbereitung und Koordination durch professionelle oder auch ehrenamtliche Kulturschaffende. Deren gesellschaftlich wertvolle Arbeit und das (ehrenamtliche) Engagement in Lüneburg sollte daher finanziell gefördert und durch Bereitstellung geeigneter Räume unterstützt werden.
In Lüneburg existiert eine aktive professionelle Kultur- und Kreativszene. Alleine für Theateraufführungen sind mit dem Theater Lüneburg, dem Theater im e.novum und der KulturBäckerei Lüneburg drei Institutionen mit vielfältigem Angebot vertreten. Die bestehenden kulturellen Einrichtungen und Angebote gilt es zu sichern.
Ein solches Angebot bedarf Platz, sich auszubreiten, auszurichten und auszuprobieren. Attraktive und öffentlich zugängliche Räume für die professionelle als auch ehrenamtliche Kultur- und Kreativszene sollten bspw. über Zwischennutzungen ermöglicht werden.
Eine entsprechende Förderung kann am Beispiel des Verfügungsfonds „Kultur in der Innenstadt“, gefördert durch das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, in Lüneburg erfolgen. Damit will die Stadt Lüneburg die Entwicklung der Innenstadt zu einem kulturellen Erlebnis- und Begegnungsraum fördern.
Ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiges Fundament für ein gutes gesellschaftliches Leben und trägt zu Vielfalt und Lebendigkeit der Stadt bei. In der Hansestadt Lüneburg setzen sich bereits viele Menschen auf unterschiedlichen Wegen engagiert für ein gutes, gemeinsames Leben in der Region ein. Dieser Einsatz soll auch in Zukunft gewertschätzt und gefördert werden.
Hierfür wird in einem Beteiligungs- und Partizipationsprozess eine Engagement Strategie entwickelt, in der Ziele und Umsetzungsschritte für eine Engagement-Förderung und Entwicklung in Lüneburg enthalten sind.
Die Stadt arbeitet bereits im Netzwerk „Engagierte Stadt“ mit und setzt den kommunalen Engagement Kreislauf um. In diesem Programm des Bundesfamilienministeriums in Zusammenarbeit mit verschiedenen Stiftungen und Organisationen findet in städteübergreifenden Partnerschaften ein Austausch und Vernetzung statt. Die teilnehmenden Städte lernen von- und miteinander und werden in ihrer Arbeit vor Ort durch professionelle Prozessberatung unterstützt. Dabei sollen belastbare und langfristig angelegte Engagementstrukturen aufgebaut und weiterentwickelt werden. Um die „Engagierte Stadt“ nachhaltig zu ermöglichen, müssen Ressourcen für die Koordination und Kommunikation verstetigt werden.
Darüber hinaus gibt es die Ehrenamtskarte Niedersachsen/Bremen. Sie ist eine attraktive Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement auch in der Region Lüneburg und schafft bei einer wachsenden Zahl von Einrichtungen und Unternehmen Vergünstigungen für die Ehrenamtler:innen.
Die existierenden Angebote, Strukturen und Fördermöglichkeiten zum Ehrenamt in Lüneburg bedürfen einer zentralen, bspw. von der Stadtverwaltung gesteuerten, Koordination und Kommunikation, um das Engagement der Bürger:innen zu bündeln und effektiv und effizient in die Stadt einfließen zu lassen. Hierfür bietet der „Lüneburger Mitwirk-O-Mat“ bereits eine Möglichkeit für engagierte Bürger:innen, sich anhand individueller Interessen zu informieren, wo aktuell passende ehrenamtliche Unterstützung benötigt wird.
Eine Finanzierung von ehrenamtlichen Projekten und Strukturen sollte durch entsprechende Förderprogramme, Vereine, wie die Jungen Unternehmer Lüneburg, o.ä. geprüft und unterstützt werden. Fördermittel speziell für die Kultur- und Kreativszene sollten ohne Eigenanteil ermöglicht werden, um auch in diesem Bereich weiterhin neue Ideen und Initiativen zu unterstützen.
Freizeitangebote leisten in der Stadt einen wesentlichen Beitrag zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Neben der Verwirklichung persönlicher Interessen fördern Sportangebote vor allem die Gesundheit der Bevölkerung und ermöglichen genau wie die Vereins- und Jugendarbeit das Gemeinschaftsgefühl und die Integration verschiedener Bevölkerungsgruppen.
Die Förderung und Schaffung von Erlebnis- und Begegnungsräumen für solche Aktivitäten in der Stadt und die Möglichkeit zur Mitbestimmung, insbesondere bei Jugendlichen, bei der Gestaltung solcher Räume und Angeboten ist eine Voraussetzung für eine aktive und integrierte Stadtgemeinschaft.
Die Jugend ist ein sehr prägender Abschnitt in der charakterlichen Entwicklung des Menschen. In dieser Zeit sind soziale Kontakte und Freiräume, in denen man sich u.a. mit Gleichgesinnten verwirklichen kann von hoher Relevanz.
Seit dem Verkauf des Jugendzentrums Stadtmitte durch die Stadt Lüneburg fehlt eine zentrale Räumlichkeit für Jugendliche in Lüneburg. Diese Lücke sollte geschlossen werden, um Jugendlichen und Kindern wieder Raum in der Stadt zu geben. Die Anforderungen und Ausgestaltung, bspw. getrennte Räume für jeweils Jugendliche und Kinder, sollte dabei zusammen mit den Jugendlichen diskutiert werden.
Die Entwicklung von Räumen im „Vierortenhaus“ als ein Ort für kulturelle Jugendarbeit ist als positives Beispiel bereits angestoßen.
Während Jugendliche bereits weitgehend selbstorganisiert für ihre Bedürfnisse in der Stadtgesellschaft einstehen und sie kommunizieren können, sollten Räume für Kinder in der Stadt stets mitgedacht werden. Vor allem in der Innenstadt, dem Zentrum des städtischen Lebens, sollten altersentsprechende Angebote, wie bspw. Kreativräume für Kinder, entwickelt und sichtbarer werden. Gleichzeitig sollten urban aufwachsende Kinder anhand von Naturerfahrungsräumen die Möglichkeit haben, in frühem Alter ein Bewusstsein für die Natur auszubilden.
Neben physischem Raum für Jugendliche und Kinder ist der Einbezug dieser Alters- und Interessensgruppe in den städtischen Diskurs und in die alltägliche Gemeinwohlarbeit von Bedeutung. Um ihnen eine Möglichkeit zu geben, sich selbst zu organisieren und zu artikulieren, ist die Bereitstellung einer geeigneten Plattform anzustreben.
Hierfür wurde in der Stadt Lüneburg bereits ein Jugendforum und eine Kinder- und Jugendkonferenz etabliert. Ein weiterer Schritt zur stärkeren Einbindung in die Stadtgesellschaft könnte die Einführung eines Jugendparlaments darstellen. In einem Testlauf beschäftigt sich der Bürger:innenrat, an dem auch Personen ab 16 Jahren vertreten waren, mit dem Nutzungskonzept des Glockenhaus.
Sport und Bewegung sind nicht nur ein Hobby, sondern tragen auch zur Gesundheit bei und fördert den Gemeinschaftssinn, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Wie aus dem Gutachten aus dem Jahr 2022 zur Bedarfsanalyse der Sportstätten in der Hansestadt Lüneburg zu erkennen ist, müssen dafür vor allem in dem im Vergleich zu den anderen Stadtteilen unterversorgten Wohngebiet im Osten Lüneburgs Angebote geschaffen werden.
Aber auch im gesamten Stadtgebiet sollten Sportgelegenheiten in bestehende wie auch in zukünftig geplante Grün- und Freiräume niedrigschwellig zugängliche und alltagsnahe Sport- und Bewegungsmöglichkeiten integriert werden. Die bestehenden Sportangebote könnten enger vernetzt werden, um bspw. die Hallen- und Platzzeiten effizienter zu verteilen oder die Sporthallen während der Ferienzeiten geöffnet werden.
Mit der LKH Arena hat die SVG Lüneburg als norddeutschlands größter Volleyball-Verein eine geeignete Sportstätte erhalten, in der sie Spitzensport auf Bundesliganiveau spielen kann. Für bis zu 3.500 Gäste ist Platz genug, um richtig Stimmung zu machen.
Auch die Planungen für den Sportpark Ost werden voran gebracht, damit auch für den Fußball in Lüneburg die dringend benötigten Flächen entwickelt werden.
Die Sportförderung muss darauf achten, ein breites Spektrum an Sportarten zu unterstützen und dabei auch benachteiligte Gruppen und Integrationsbedarfe zu berücksichtigen.
Quelle: Bunk & Münch Landschaftsarchitekten PartG mbB (2022). Gutachten Bedarfsanalyse Sportstätten Hansestadt Lüneburg. (Überarbeitete Darstellung)
Vereine, insbesondere Sportvereine, fördern den Gemeinschaftssinn und tragen durch gemeinsame Aktivitäten, die oft unabhängig von Sprache sind, zur Integration der vielfältigen Bevölkerungsgruppen bei. Diese Möglichkeit wird in Lüneburg von rund 17.000 Mitglieder:innen in allein ca. 57 Sportvereinen wahrgenommen. Durch die Corona-Pandemie mussten die Vereine jedoch einen starken Rückgang der Vereinsmitgliedschaften hinnehmen. Eine Aufstellung aller Vereine in Stadt und Landkreis bietet der Kreissportbund. Nach einzelnen Sportvereinen kann auf der Seite des Landessportbundes gesucht werden.
Lüneburg braucht ein aktives Sport- und Vereinsleben. Im Sportausschuss wird über die Entwicklungsmöglichkeiten und die unterschiedlichsten Unterstützungen beraten. Sportvereine leisten auch einen Beitrag zur Integration. In den Förderrichtlinien der Stadt sollten solche Angebote mit besonderen Integrationsleistungen Berücksichtigung finden.
Hansestadt Lüneburg
Am Ochsenmarkt 1
21335 Lüneburg
Telefon +49 4131 309-0
E-Mail: ISEK@stadt.lueneburg.de
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