Lüneburg ist als eine Stadt der Lebens- und Umweltqualität bekannt. Um diesen Anspruch und die Qualität zu sichern, streben wir – auch in Verantwortung für zukünftige Generationen – die Klimaneutralität bis 2030 an. Dafür müssen die Anstrengungen für Klimaschutz insgesamt verstärkt werden. Die Transformation in der Wärmewende im Gebäudebereich, der Mobilitätswende und der Energiewende ist in Lüneburg in vollem Gange. Unsere Ziele und Maßnahmen umfassen die energetische Gebäudesanierung, die Förderung des Umweltverbundes und den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien. Die interkommunale Kooperation der Hansestadt trägt dazu bei, Klimaschutz nicht nur innerhalb der Stadtgrenzen zu denken.
Wir setzen auf Klimaanpassung, Grünraumgestaltung und effiziente Flächennutzung. Trotz steigendem Flächenbedarf streben wir eine intelligente Flächenpolitik an. Umweltqualität und Biodiversität stehen im Fokus. Soziale Aspekte, wie bezahlbarer Wohnraum, werden durch gezielte Maßnahmen berücksichtigt. Die Hansestadt Lüneburg arbeitet an einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft für alle.
Lüneburg ist als eine Stadt der Lebens- und Umweltqualität bekannt. Um diesen Anspruch und die Qualität zu sichern, streben wir – auch in Verantwortung für zukünftige Generationen – die Klimaneutralität bis 2030 an. Die Transformation in der Wärmewende im Gebäudebereich, der Mobilitätswende und der Energiewende ist in Lüneburg in vollem Gange. Unsere Ziele und Maßnahmen umfassen die energetische Gebäudesanierung, die Förderung des Umweltverbundes und den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien.
Wir setzen auf Klimaanpassung, Grünraumgestaltung und effiziente Flächennutzung. Trotz steigendem Flächenbedarf streben wir eine intelligente Flächenpolitik an. Umweltqualität und Biodiversität stehen im Fokus. Soziale Aspekte, wie bezahlbarer Wohnraum, werden durch gezielte Maßnahmen berücksichtigt. Die Hansestadt Lüneburg arbeitet an einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft für alle.
Die Hansestadt Lüneburg verfolgt eine klare Linie, um ihr Ziel der Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. Dabei setzt sie insbesondere Maßnahmen um, die direkt zu einer Verringerung oder Vermeidung des CO2-Ausstoßes durch kommunale Aktivitäten führen. Die kommunalen Einrichtungen der Hansestadt sind jedoch nur für ca. 1 Prozent der Treibhausgase in Lüneburg verantwortlich, der größte Beitrag muss also von privaten Akteuren erbracht werden.
Für die Bereiche Gewerbe und Industrie sowie die privaten Haushalte und den Verkehr kann die Stadt mit Anreizen, Fördermitteln, Öffentlichkeitsarbeit sowie im Verkehr mit Push- und Pull-Maßnahmen zu einer Minderung der Treibhausgase Einfluss nehmen. Auf diese Weise sollen die Menschen und Unternehmen in Lüneburg zu einem klimaneutralen Verhalten motiviert werden.
Die Verantwortlichkeit der Kommunen für die dezentrale regenerative Energieerzeugung und -versorgung wird zunehmen. Innerhalb des Stadtgebiets können jedoch aufgrund von Abstandsflächenregelungen keine neuen Windenergieanlagen errichtet werden. Dies könnte lediglich im benachbarten Windpark Deutsch Evern erfolgen.
Anders sieht es bei der Photovoltaik aus. Hier kann die Hansestadt bei ihren kommunalen Liegenschaften eine Vorreiterrolle übernehmen. Darüber hinaus sind auch private Akteure gefordert, auf ihren Gebäuden oder Grundstücken (z.B. auf Firmen- oder Kunden-Parkplätzen) Anlagen zur Erzeugung von Solarenergie zu errichten. Die Hansestadt unterstützt den Ausbau durch ein PV-Freiflächenkonzept, in dem geeignete Standorte für PV-Freiflächenanlagen identifiziert werden (i.d.R. auf landwirtschaftlich weniger wertvollen Freiflächen am Stadtrand). Wasserkraft spielt dagegen wegen geringer Fließgeschwindigkeit und Topografie in Lüneburg nur eine untergeordnete Rolle.
Darüber hinaus ist auch der Umstieg des produzierenden Gewerbes und des Handwerks auf erneuerbare Energien zu unterstützen und zu begleiten. Hier können sich aus der Kooperation im von der Metropolregion Hamburg initiierten „Kompetenzverbund für erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff“ weitere Optionen ergeben.
Die Verteilung der regenerativ erzeugten Energie stellt mit ihrer Folgeinfrastruktur weitere Flächenansprüche, etwa für Leitungstrassen. Lüneburg wird von der Ostniedersachsen-Trasse berührt, in deren Verlauf auch ein neues Umspannwerk errichtet werden muss. Diese Anforderungen sind mit denen anderer Nutzungen in Einklang zu bringen. So kollidiert beispielweise ein Suchraum für das neue Umspannwerk mit kommunalen Planungen zur Ausweisung eines neuen Wohngebiets in Rettmer.
Im Energiemonitor wird die Produktion und der Verbrauch aktuell und im Zeitverlauf dargestellt. Derzeit wird im Stadtgebiet noch mehr Strom verbraucht als erzeugt wird. Im gesamten Landkreis einschließlich der Hansestadt wird bereits heute mehr erneuerbarer Strom erzeugt als alle Haushalte, Industrie und Gewerbebetriebe und die kommunalen Anlagen verbrauchen.
Die Abkehr von fossilen Brennstoffen wird als „Wärmewende“ auch den Gebäudesektor betreffen. Während dies im Neubau bereits bei der Planung berücksichtigt werden kann, besteht die große Herausforderung in der energetischen Ertüchtigung der Bestandsgebäude. In welcher Form auch immer – ob dezentral oder mit Wärmenetzen – zukünftig geheizt werden wird: Wärmeverluste durch schlecht gedämmte Außenwände werden in vielen Fällen teuer, weshalb die Erhöhung der Energieeffizienz des Gebäudebestands immer wichtiger wird. Die Hansestadt treibt die Wärmewende durch die Kommunale Wärmeplanung bis Frühjahr 2025 und den Ausbau von Wärmenetzen voran.
Auch die Umnutzung von Bestandsgebäuden, für deren Baustoffe bereits Energie aufgewendet wurde („graue Energie“), kann unter Umständen sinnvoller sein als ein energetisch optimierter Neubau, für dessen Baustoffherstellung ein weiteres Mal Energie eingesetzt werden müsste. Ist dies nicht möglich, so ist Baustoffrecycling eine Option.
Neben energetischen Aspekten wird angesichts der Bevölkerungsalterung auch die Bedeutung von Barrierefreiheit der Wohnungen und des öffentlichen Raums zunehmen.
Nachhaltigkeit beim Wohnen wird sich auch vermehrt auf die Bauform und die stadträumliche Lage auswirken: Die Knappheit beim Wohnbauland wird zu verdichtetem Bauen und einem stärkeren Fokus auf Innentwicklung führen müssen.
Lüneburg soll grüner, schattiger und blauer werden, um die Stadträume besser an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Daher sollen Maßnahmen getroffen werden, um mit zunehmender Hitze und anhaltender Trockenheit umgehen zu können. Hilfreiche Tipps liefert die Hitzekarte der Hansestadt Lüneburg. Gleichzeitig muss die Stadt so resilient werden, dass sie auch Starkregenereignisse ohne schwerwiegende Schäden überstehen kann. Klimafolgenanpassung wird eine kommunale Daueraufgabe in den kommenden Jahrzehnten werden.
Erlebbare Grünräume übernehmen in Zeiten des Klimawandels immens wichtige Funktionen: Sie stellen in heißen Sommern kühle Inseln dar und können bei Starkregenereignissen das Entwässerungssystem entlasten. Dies können sowohl öffentliche als auch private (z.B. Abstandsgrün) Grünflächen sein.
Dafür muss ihre Funktionalität und Aufenthaltsqualität weiterentwickelt werden: Sie müssen im Bestand erhalten, ertüchtigt, ausgebaut und untereinander vernetzt werden, damit sie einen Beitrag zur Naherholung für die Bevölkerung leisten. Auf diese Weise können sie auch einen Ausgleich für eine langfristig erforderliche dichtere Bebauung schaffen.
Insbesondere in den dichter bebauten Stadtvierteln kann sich an heißen Tagen die Hitze besonders stauen. Baumpflanzungen können Abhilfe durch ihre Schatten- und Verdunstungswirkung schaffen. Aber: Bäume brauchen Platz und Neuanpflanzungen nehmen anderen Nutzungen den Platz weg. Das wird nicht konfliktfrei ablaufen und muss im Dialog und unter Abwägung vieler Aspekte geschehen. Dennoch gilt, dass wir heute die Bäume pflanzen müssen, die in 25 bis 30 Jahren – also in der Mitte des Jahrhunderts – unseren Kindern und Enkeln Schatten spenden sollen.
Daneben können weitere Ansätze für mehr Grün in der Stadt sorgen wie z.B. die Begrünung von Dächern, Fassaden und Höfen (gerade auch in Gewerbegebieten). Hier gilt es, geeignete Potenziale zu identifizieren und mit passenden Instrumenten zu Grünflächen zu entwickeln.
Ähnliche Effekte können durch die Entsiegelung von bislang versiegelten Flächen entstehen. Hierfür sollte das Stadtgebiet systematisch auf geeignete Potenziale zur Schaffung neuer Grün- und Freiräume untersucht werden, um diese zu entsiegeln und für eine Mehrfachnutzung (grün, teilweise begehbar, versickerungsfähig oder sogar überflutbar bei Starkregen) zu entwickeln.
Foto: Ralf Roetschek ©, Bildmontage: Reinventing Society & Render Vision aus dem Buch Zukunftsbilder 2045
Städtisches Leben ist durch die damit verbundene bauliche Dichte notgedrungen mit Beeinträchtigungen der Umweltqualität – wie etwa Lärm und andere Immissionen – verbunden. Umso wichtiger ist es, diese nach Möglichkeit zu reduzieren.
Hierzu zählt z.B. die Sicherung von Kaltluftschneisen. Da neue Kaltluftleitbahnen in bereits bebauten Gebieten nur schwer zu realisieren sein dürften, ist die Sicherung noch bestehender Kaltluftleitbahnen und -abflüsse umso wichtiger.
Lärmschutz spielt insbesondere an Hauptverkehrs- und Schnellstraßen und an Bahnlinien eine Rolle. Hier muss durch geeignete aktive und passive Lärmschutzmaßnahmen gegengewirkt werden. Die Hansestadt erarbeitet daher eine Lärmaktionsplanung (4. Stufe).
Jede fünfte Tier- und Pflanzenart in Europa ist in den nächsten Jahrzehnten vom Aussterben bedroht (weiterführende Informationen unter diesem Link). Um dies zu verhindern oder zumindest abzuschwächen, müssen Artenschutz und Biodiversität in möglichst vielen Bereichen der Hansestadt gestärkt werden. In Frage kommen z.B. private und öffentliche Grünflächen (z.B. Abstandsgrün), aber auch Dachflächen und Fassaden. Für Dach und Fassadenbegrünung gibt es sogar kommunale Fördermittel.
Außerhalb des Siedlungsbereichs ist die konsequente Sicherung und Entwicklung sowie eine Vernetzung von Ökosystemen erforderlich (z.B. Renaturierung von Mooren, Gewässern, Wäldern und Biotopen). Dies kann auch landwirtschaftliche Flächen betreffen. In Lüneburg sind daher Fauna-Flora-Habitat-Gebiete sowie Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete ausgewiesen. Diese Gebiete müssen auch zukünftig geschützt werden.
Die Bevölkerungsentwicklung in Lüneburg steigt seit vielen Jahren. Dies ist ein wesentlicher aber nicht der alleinige Grund für die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche in der Stadt. Gerade in einem stark begrenzten Stadtgebiet wie in Lüneburg führen die Anforderungen für eine weitere Flächeninanspruchnahme und bestehende Nutzungen zu immer deutlicheren Nutzungskonflikten und Flächenkonkurrenzen. Die Ansprüche der einzelnen Nutzungen für sich sind berechtigt und jeweils gut begründbar. Die Schaffung von Wohnraum steht der Sicherung von landwirtschaftlichen Flächen als Grundlage für unsere Lebensmittelproduktion genauso gegenüber wie dem Schutz von Natur und Landschaft zum Erhalt der biologischen Vielfalt.
Neben der Diskussion um die Inanspruchnahme von Freiflächen für neues Bauland wird diese Flächenkonkurrenz auch in den bereits besiedelten Bereichen immer deutlicher. Dem Ziel der Innenentwicklung stehen die Erfordernisse von Freiräumen und Durchgrünung als Notwendigkeit für den Klimaschutz und die Klimafolgenanpassung anderen Belangen gegenüber. Ein Beispiel dafür ist die Überlagerung im Raum Rettmer, wo Anforderungen der Energiewende (Suchraum für ein neues Umspannwerk) und des Wohnungsbaus (neue Wohngebietsausweisung) aufeinander treffen.
Um eine angemessene Flächennutzung zu gewährleisten, müssen die Abwägungsprozesse in Lüneburg sehr sorgfältig durchgeführt werden. Das knappe Gut „Fläche“ muss möglichst effizient und nachhaltig genutzt werden. Dabei wird die Beteiligung der Bevölkerung immer wichtiger, um die Akzeptanz der Planungsprozesse sicherzustellen.
Neue digitale Methoden können zukünftig helfen, die Flächenentwicklung noch besser zu steuern.
Täglich werden in Deutschland rund 52 Hektar als Siedlungs- und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Es ist Ziel der Bundesregierung, diesen Wert bis zum 2030 auf unter 30 Hektar zu senken. Lüneburg als wachsende Stadt stellt dies vor besondere Herausforderungen. Aber es zeigt auch sehr deutlich, dass freie Fläche ein immer knapper werdendes Gut ist, mit dem schon heute sehr sorgsam umgegangen werden muss. Es müssen deshalb alle Optionen für einen sparsameren Umgang mit dem Flächenverbrauch genutzt werden. Ein wichtiger Faktor wird dabei das Wachsen in die Höhe sein.
Lüneburg setzt dafür ein effizientes Flächenmanagement um. Dies bedeutet eine Bevorzugung des verdichteten und des mehrgeschossigen Bauens. Dies kann sich aber nicht nur auf Neubaugebiete beschränken, sondern auch in den Bestandsquartieren sollen untergenutzte Flächen und Baulücken einer Bebauung zugeführt werden. Eine intensivere Nutzung im Bestand ist möglich zum Beispiel durch Dachgeschossausbauten, Aufstockungen und Hinterlandbebauung bei sehr großen Grundstücken. Die Überbauung von ebenerdigen Parkplätzen oder eine Mehrgeschossigkeit bei Mischnutzungen sind technisch möglich und können die Flächennutzung intensivieren. Diese Innenentwicklung und Nachverdichtung muss jedoch von Fall zu Fall genau abgewogen werden, um die verschiedenen Flächenansprüche miteinander in Einklang zu bringen. Denn mit dieser Verdichtung entstehen auch neue Nutzungskonflikte und Belastungen. Dieser sorgsame Umgang mit der Fläche muss stets auch die Lebens- und Umweltqualität im Blick behalten.
Die Hansestadt kann die Flächenentwicklung daher nicht nur dem Markt überlassen, sondern muss eine intelligente Bodenvorratspolitik betreiben, indem sie auch Flächen frühzeitig ankauft, um Bodenspekulationen vorzubeugen. Die Sicherung der Fläche soll dazu beitragen eine sozialgerechte Flächenentwicklung zu betreiben und versetzt die Hansestadt auch in die Lage Projekte unabhängig von Dritten vorbereiten zu können.
Baukulturelle Anforderungen geben Investoren innerhalb eines definierten Stadtbereichs einen gestalterischen Rahmen vor, innerhalb dessen sie ihre Bauvorhaben umsetzen können. Dies ist in einer Stadt mit einem historischen Gesicht wie Lüneburg besonders notwendig, um die architektonische Gesamtwirkung nicht durch Bauwerke, die vorrangig unter Kostengesichtspunkten optimiert werden, zu gefährden. Langfristig zahlt sich solch eine Strategie z.B. durch ihre Imagewirkung, die Stärkung des Tourismus und die Werthaltigkeit der gestalteten Immobilie aus.
Die Instrumente für diese Strategie liegen z.B. in Form einer Gestaltungssatzung bereits vor. Sie sollten beherzt angewendet und inhaltlich weiterentwickelt werden. Gestaltungsfragen sollten generell einen höheren Stellenwert erhalten.
Allerdings sollten Denkmalschutzanliegen modern interpretiert werden, damit Lüneburg nicht zu museal wird.
Der Mobilitätssektor unterliegt vielfältigen Transformationsanforderungen. So kann er bislang noch nicht seinen erforderlichen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten. Außerdem finden hier technologische Entwicklungsschritte statt, die unser bisheriges Mobilitätsverhalten zukünftig stark verändern werden (z.B. Elektromobilität, autonomes Fahren, Mikromobilität). International ist bereits ein Paradigmenwechsel erkennbar, der die jahrzehntelange Dominanz des Pkws reduziert und die Frage nach der Flächengerechtigkeit zwischen den verschiedenen Mobilitätsformen stellt. Diese Themen werden auch in Lüneburg intensiv diskutiert.
Der Radverkehr wird eine wichtige Rolle als Alternative für den motorisierten Individualverkehr (MIV) in Lüneburg übernehmen (müssen). Dafür braucht es gute Radverkehrsinfrastruktur. Für den innerörtlichen Verkehr benötigt Lüneburg ein gut ausgebautes und funktionales Radverkehrsnetz. Das Zielnetz ist in der Radverkehrsstrategie 2025 verankert. Zusätzlich zu diesem Zielnetzt soll ein Netz aus „Schönrouten“ entlang von verkehrsarmen Strecken dieses Netz verdichten und beschildert werden. In den kommenden Jahren sollen große unfallträchtige Kreuzungen durch Umbau fahrradfreundlicher werden, um das Ziel von Vision Zero zu erreichen.
Um Konflikte mit Fußgänger:innen weiter zu reduzieren, wird rund um die Fußgängerzone ein Fahrradring entwickelt.
Zur Förderung des Radverkehrs gehört es auch, sichere und attraktive Möglichkeiten zum Fahrradparken zu bieten. Daher werden sichere Abstellanlagen in der Innenstadt, an den Schulen und auch in den Quartieren ausgebaut. Am Bahnhof sind bereits zwei Fahrradparkhäuser vorhanden. Da der Bedarf hier weiter steigt, werden Optionen für weitere Fahrradabstellmöglichkeiten untersucht. Auch große Unternehmen und Wohnanlagen sollen für Ihre Kund:innen und Mieter:innen sichere Abstellanlagen in ausreichender Zahl anbieten.
Lüneburg hat einen Anfang für den geplanten Radschnellweg in Richtung Winsen bis nach Hamburg gemacht. Dieser soll zukünftig eine geeignete Alternative für Pendler:innen werden. Für die Anbindung von Scharnebeck wird eine Premiumroute Richtung Nordosten entwickelt. Um auch die weiteren Nachbarkommunen in der Mobilitätswende zu unterstützen, sollten auch Richtung Süden geeignete Radrouten in dieser Qualität entwickelt werden.
Für den Fußverkehr werden sichere, attraktive und barrierefreie Wegeverbindungen benötigt, insbesondere für die besonders darauf angewiesenen Bevölkerungsgruppen wie etwa ältere Menschen und Schulkinder.
Der ÖPNV wird – neben dem Radverkehr – eine wesentliche Stütze der Verkehrswende darstellen. Im NUMP (Nachhaltiger Urbaner Mobilitätsplan) wurde das Liniennetz mit den 23 Buslinien in Lüneburg und deren Erschließungs-, Bedienungs- und Verbindungsqualität analysiert. Damit der ÖPNV einen größeren Stellenwert im Modal Split in Lüneburg einnimmt, bedarf es enormer Anstrengungen, um durch eine Qualitätsoffensive die Attraktivität zu steigern. Es gilt die Zuverlässigkeit zu erhöhen und die Vernetzung zu optimieren. Mit dem Deutschlandticket hat sich die Tarifstruktur radikal vereinfacht und das Preisniveau ist insgesamt gesenkt worden. Erste Analysen im HVV zeigen, dass mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen, jedoch eher dort wo es ein dichtes ÖPNV Angebot gibt.
Der Landkreis Lüneburg ist der Aufgabenträger des ÖPNV im gesamten Landkreis. Verbesserungen sind daher in Abstimmung mit dem Landkreis im Rahmen des Mobilitätsgutachtens zu erarbeiten. Der Landkreis hat mit der Gründung der MOIN bereits Schritte unternommen, um eine Qualitätssteigerung vorzubereiten.
Der Regionalverkehr auf der Schiene muss ebenfalls weiterentwickelt werden und kann durch die Reaktivierung bestehender Eisenbahntrassen erweitert werden.
Die Umsetzung des Deutschlandtakts im Fernverkehr der DB ist dagegen in weite Ferne verschoben. Für die Hansestadt ist es daher wichtig, das Stadtnetz in Kooperation mit dem Landkreis zu optimieren, die Barrierefreiheit und Qualität an den Haltestellen zu erhöhen und Maßnahmen im Stadtgebiet zur ÖPNV-Beschleunigung umzusetzen. Der Weiterentwicklung des Bahnhofs als Verknüpfungs- und Umstiegsbereich kommt hohe Bedeutung zu.
Trotz einer angestrebten Ausweitung des Anteils von Rad- und Fußverkehr sowie des ÖPNV wird es auch zukünftig individuellen Pkw-Verkehr geben. Langfristig wird er nicht mehr fossil sondern überwiegend batterieelektrisch angetrieben werden. Doch auch bei Elektroautos ist die CO2-Bilanz wegen aufwändigerer Produktions- und Recyclingprozesse wesentlich ungünstiger als beim Fuß- und Radverkehr. Das Elektroauto wird deshalb nicht die Lösung zum Erreichen der Klimaschutzziele im Mobilitätssektor sein, sondern lediglich einer von vielen Beiträgen.
Es ist für den Platzbedarf außerdem egal, ob ein (fahrendes oder geparktes) Auto einen Benzin- oder Elektromotor hat. Angesichts der Flächenkonkurrenz zwischen den verschiedenen Mobilitätsformen muss der Umweltverbund aus Radverkehr, Fußverkehr und ÖPNV zu Lasten des Pkw-Verkehrs umfänglich gefördert werden, was sich z.B. in einem Wegfall öffentlicher Parkplätze im Straßenraum ausdrücken könnte. Die Lüneburger Parkhäuser bieten genug Kapazitäten, um die Innenstadt auch weiterhin anfahren zu können, nur nicht bis vor jedes Geschäft. Nichtsdestotrotz benötigt auch der zukünftige Individualverkehr geeignete Flächen und Infrastruktur. Allerdings müssen die Nutzungsbedingungen den sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst werden. Damit die Straßenräume im Stadtzentrum entlastet und die Auslastung in den bestehenden Parkhäusern erhöht wird, ist eine Neuordnung des Straßenraums mit behutsamer Reduktion der Parkplätze im öffentlichen Straßenraum vorgesehen. Die aktuellen Parkgebühren müssen so angehoben werden, dass zum Erreichen der Innenstadt auch andere Mobilitätsformen attraktiver werden. Die bestehenden Bewohnerparkzonen sollen ebenfalls neu organisiert bzw. ausgeweitet werden.
Für die E-Mobilität müssen neben der Ertüchtigung des Stromnetzes von den Netzanbietern viele Lademöglichkeiten an geeigneten privaten und öffentlichen Standorten geschaffen werden.
Ergänzend können weitere Sharing-Angebote individuelle Mobilität sicherstellen. Zusätzliche Carsharing-Standorte sollten als Mobilitätsstationen mit einer Verknüpfung unterschiedlicher Mobilitätsformen eingerichtet werden. Leihsysteme für Fahrräder und E-Scooter können die Nahmobilität (z.B. auf der „letzten Meile“) unterstützen. Hierbei muss jedoch ein Wildwuchs beim Abstell- und Fahrverhalten – insbesondere bei den E-Scootern – verhindert werden.
Vertiefende Aussagen zur Mobilitätsentwicklung werden im Nachhaltigen Urbanen Mobilitätsplan getroffen.
Hansestadt Lüneburg
Am Ochsenmarkt 1
21335 Lüneburg
Telefon +49 4131 309-0
E-Mail: ISEK@stadt.lueneburg.de
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